Bergbauindustrie

In der Mineralaufbereitung ist die automatisierte Charakterisierung von Materialien mittels QEMSCAN und MLA bereits seit den 1980er Jahren gebräuchlich. Inzwischen werden die Möglichkeiten der Analysemethode auch im Bergbau geschätzt und angewendet. Durch die Untersuchung von unzerkleinerten Erz- und Wirtsgesteinsproben aus einer Mine können bereits vor der Zerkleinerung wertvolle Informationen für die Bergwerksplanung und die Vorhersage des Mineralaufbereitungsverhaltens gewonnen werden. Auf diese Weise lassen sich Risiken minimieren, Kosten einsparen und die Projekteffizienz kann gesteigert werden. Außerdem lassen sich mit einer detaillierten Untersuchung von Proben aus Minenblöcken akkurate quantitative mineralogische Daten gewinnen, auf deren Basis aussagekräftige, komplexe Modellierungen erstellt werden können. So können potenzielle mineralische Verluste im Voraus identifiziert werden und es kann die optimale Gewinnungsmethode gewählt werden.

Ein weiterer Vorteil der automatisierten Materialcharakterisierung im Anwendungsgebiet Bergbau ist die exakte Bestimmung von Parametern, die Aufschluss über die modale Mineralogie, Elementverteilungen, Mineraleinschlüsse und Mineralassoziationen sowie Partikelgrößen- und Mineralkorngrößenverteilungen geben. Mineraleinschlüsse und -assoziationen des Primärerzes sind dabei von besonderem Interesse, da sie verlässliche Hinweise auf das Bruchverhalten bei der nachfolgenden Mineralaufbereitung liefern. Die Kenntnis der primären Merkmale eines Erzes ermöglicht schließlich die bestmögliche Konfiguration der Brecher und Mühlen, bevor das Erz in der Praxis zerkleinert wird. Außerdem kann die automatisierte Materialcharakterisierung in Kombination mit der Bestimmung von geomechanischen Eigenschaften eingesetzt werden, um Bohr- und Sprengverfahren im Bergwerk zu optimieren.

Erztagebau (© Dirk Sandmann / TU Bergakademie Freiberg)
Erztagebau (© Dirk Sandmann / TU Bergakademie Freiberg)
Halle zur Bohrkernbemusterung (© Dirk Sandmann / TU Bergakademie Freiberg)